

Fährt man von Nittel entlang der Bundesstraße in Richtung Metz, erreicht man Apach in ca. 30 Minuten direkt hinter dem saarländischen Perl. Der 3 m hohe Mini-Eiffelturm am Ortseingang weist Reisende darauf hin, daß man sich jetzt im Land der Trikolore befindet.
Nach Apach folgt Sierck-les-Bains mit seinem mächtigen Schloss, das im Laufe der Jahrhunderte teilweise zerstört und vom berühmten französischen General Ludwigs XIV., Sébastien le Prestre de Vaubaun, im 17. Jahrhundert zur Festung ausgebaut wurde.
Ganz in der Nähe liegt ein Juwel der besonderen Art: die Burg Malbrouck, auch Burg Meinsberg genannt, ein französisches Vorzeigeobjekt bezüglich der Restaurierung.
Seit Ende der 90iger Jahre wurde die Burg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und beherbergt neben der ständigen Ausstellung über ihre Geschichte hin und wieder verschiedene Sonderausstellungen (z. B. Niki de Saint Phalle oder Hergé, Erfinder der Comic-Figuren Tim und Struppi).

Für Liebhaber von Kunst und Architektur ist sicherlich Metz einen Ausflug wert.
Blickfang aus der Entfernung ist die Kathedrale Saint-Etienne, im Volksmund auch „Laterne Gottes“ genannt. U. a. beherbergt sie wunderschöne Glasfenster von Marc Chagall und Jean Cocteau.
Direkt neben der Kathedrale kommen Genießer auf ihre Kosten: in der überdachten Markthalle macht es Spaß einzukaufen. Mein Tipp: „Chez Mauricette“ erfüllt fast jeden Wunsch in Bezug auf französischen Käse. Den passenden Wein von der französischen Mosel oder von der Côtes de Toul kann man sich gleich dazu besorgen.
Spaziert man durch das sogenannte Kaiserviertel – ein neoromanisches Viertel unter der Herrschaft des deutschen Kaisers Wilhelm II. erbaut – entsteht fast der Eindruck, man sei in Berlin.
Unweit des Kaiserviertels befindet sich seit 2010 eines der architektonischen Highlights der Neuzeit: das Centre Pompidou Metz, ein Ableger des gleichnamigen Zentrums für zeitgenössische Kunst in Paris.

Doch auch das Metzer Umland ist sehenswert: Scy-Chazelles mit dem ehemaligen Wohnhaus von Robert Schuman, einem der Gründerväter Europas oder das pittoreske Dorf Vaux mit seiner Wehrkirche St. Remy. In diesen Orten hatten sich gegen Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs einige deutsche Sektproduzenten niedergelassen, wie z. B. die Firma Kloss und Foerster aus Freyburg/Unstrut, Vorgängerin der heutigen Sektkellerei Rotkäppchen, die in Scy eine Filiale zur Produktion von Champagner unterhielt.
Zum Schluss möchte ich noch auf einen Ort hinweisen, der sich ca. 10 km südlich von Metz am Fluss Seille befindet: Sillegny mit seiner Kirche St. Martin. Von außen eher unscheinbar, hält man beim Betreten der Kirche den Atem an. Während einer Renovierung der Kirche entdeckte man 1845 Fresken aus dem 16. Jahrhundert, die im Laufe der Jahre freigelegt wurden.
Weitere Fresken, wie z. B. der 5 m hohe Christophorus, wurden später hinzugefügt. Ihrem Namen „Sixtinische Kapelle“ des Seille-Tals macht diese Kirche alle Ehre.
Sollte Ihr Interesse an Lothringen durch diesen Artikel geweckt worden sein, finden Sie weitere Info unter www.tourismus-lothringen.de und www.tourisme-metz.com/de.